Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., hat eine weitreichende Reform der Glaubenslehren angekündigt. „Feministinnen, Homosexuelle und Anhänger unmoralischer Menschenrechte dürfen dabei nicht erwarten, dass ihren ketzerischen Ansichten entgegenkommen wird“, weist Kyrill Befürchtungen zurück, seine Kirche würde in falsch verstandenem Modernismus von den ewigen Wahrheiten abweichen: „Der Platz der Frau ist und bleibt am Herd, Homo-Ehen müssen auch weiterhin als Vorzeichen des Weltuntergangs gelten und eine von Russland geführte militärische Spezialoperation als Akt christlicher Nächstenliebe.“
Weiters betont der Kirchenfürst, dass er seine Werte niemals aufgeben werde. Schätzungen zufolge belaufen sie sich auf umgerechnet etwa vier Milliarden US-Dollar, 20 Residenzen sowie Fahrzeuge und eine Yacht der Luxusklasse, die der Patriarch nach Beendigung seiner Laufbahn als KGB-Offizier mit dem Handel von Erdöl und Zigaretten erworben habe. „Selbstverständlich wird auch am gottgegebenen System der Oligarchie nicht gerüttelt“, versichert Kyrill.
Die angekündigte Glaubensreform beziehe sich vielmehr auf die Neugestaltung des Dreifaltigkeits-Dogmas, das in der bisherigen Form nicht ausreiche und erweitert werden müsse. „Bei einer vertraulichen Unterredung in der Nähe der Basilius-Kathedrale hat mir Gott gesagt, dass er nicht nur aus drei, sondern vier Personen besteht“, verkündet Kyrill: „Außer Vater, Sohn und heiligem Geist verehrt die russisch-orthodoxe Kirche daher künftig auch Gott Putin.“
Entsprechende Ikonen für jeden russischen Haushalt, von deren Verkaufspreis ein Drittel an eine Stiftung des Patriarchats zur Verhinderung von Gay-Paraden geht, wurden dem Vernehmen nach bereits in Auftrag gegeben.