Die Anwohner der Linzer Saporoshjestraße können ab 1. Jänner beim Bürgerservice im Neuen Rathaus kostenlos ihre Melde-Dokumente ändern lassen. „Die Kosten dafür übernimmt die Stadt aus Solidarität mit der Ukraine“, verspricht Bürgermeister Klaus Luger. Die Änderung sei notwendig geworden, nachdem ukrainische Organisationen gegen die russische Schreibweise des Namens der Linzer Partnerstadt protestiert haben. „Sie muss natürlich Saporischschja-Straße heißen“, so Luger.
Der Partnerschaftsvertrag mit der Stadt am Dnjepr, der nun Dnipro heißen muss, besteht zwar sei 1983, als sie noch Teil der ukrainischen Sowjetrepublik war und ganz offiziell Saporoshje hieß, doch das spielt laut Luger keine Rolle: „Eine russische Schreibweise für eine Stadt, in der Russisch nur von jedem vierten Einwohner als Muttersprache und von den anderen als Verkehrssprache gesprochen wird, geht gar nicht. Unsere ukrainischen Freunde haben uns überzeugt, dass das eine versteckte Propaganda für Wladimir Putin und seine Kriegspolitik ist.“ Die Stadt Linz habe sich daher entschlossen, alle Putin-freundlichen Bezeichnungen auf ihrem Gebiet umgehend zu ändern.
Dem Vernehmen nach soll der Gemeinderat demnächst diskutieren, ob die Städtepartnerschaft mit Nishnij Nowgorod, das in Putins Russland liegt, überhaupt noch weiter aufrecht erhalten werden kann. Die FPÖ will bei dieser Gelegenheit auch die Partnerschaften mit der Stadt Eskisehir in Anatolien kündigen: „Dort sind lauter Türken.“