Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat erneut ein ziviles Opfer gefordert – und das mitten in Deutschland: Am Sitz des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG in Düsseldorf wurde Aktionär Klaus-Dieter Schulze (45) unter einer Gewinnausschüttung begraben. Die sofort alarmierten Rettungskräfte konnten ihn nur noch tot bergen.
Rheinmetall produziert unter anderem Panzer, Artillerie, Luftabwehrsysteme und Munition, die zum Teil über Ringgeschäfte mit NATO-Partnern wie Polen in die Ukraine geliefert werden. Allein die Sparte Munition konnte dadurch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs um rund ein Viertel auf 285 Millionen Euro steigern. Der Konzernumsatz insgesamt stieg bis dahin auf 12,5 Prozent und soll sich nach Rheinmetall-Prognosen bis Jahresende auf zehn bis elf Milliarden Euro erhöhen. Als Beitrag dazu gilt unter anderem der erst kürzlich erhaltene Auftrag über Skynex-Luftabwehrsysteme für die Ukraine um 182 Millionen Euro, die zur Gänze aus deutschen Steuergeldern bezahlt werden. Außerdem erwartet Rheinmetall, vom im Zug des Ukraine-Kriegs beschlossenen Sondervermögens für die Bundeswehr in Höhe von 102 Milliarden Euro „einen Löwenanteil“ abzubekommen.
„In diesem Punkt sind wir zuversichtlich“, erklärt ein Sprecher des Düsseldorfer Unternehmens: „Wir vertrauen auf die Urteilskraft des Verteidigungsausschusses im Bundestag, dessen Vorsitzende, die Düsseldorfer Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eine ausgewiesene Expertin in Fragen der Rüstungsindustrie ist.“ Immerhin sei sie Vorstandsmitglied in Vereinen wie dem „Förderkreis deutsches Heer“ und der „deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik“, in denen sie mit Vertretern von Rüstungskonzernen wie Lockhead Martin, Thyssen-Krupp und auch Rheinmetall zusammenarbeitet.
Mit ihrem vehementen Eintreten für Waffenlieferungen an die Ukraine habe das aber nichts zu tun, lässt Strack-Zimmermann verlauten. „Es stimmt auch nicht, dass seit Annalena Baerbock auch die deutschen Grünen auf der Lohnliste der Rüstungsindustrie stehen“, fügt ihr Pressesprecher hinzu: „Über derartige Geschäfte werden keine Listen geführt.“